So arbeiten wir
Jede Woche treffen sich die ehrenamtlich Aktiven in Schulen, in der OGS oder privat mit ihren Förderkindern: Lehrkräfte, Erzieherinnen, engagierte Mütter und Väter, teils im Ruhestand, teils neben ihrem Berufsalltag. In unterschiedlichem Umfang und mit verschiedenen Arbeitsschwerpunkten unterstützen sie die individuellen Lernprozesse der Kinder. Im Austausch mit den Lehrkräften und ggf. in Abstimmung mit den Eltern ist die Förderung stets dem aktuellen Förderbedarf angepasst. Aufgrund des erhöhten Bedarfs kooperieren wir seit einiger Zeit mit dem „Lesenetz Dormagen“ und haben das Projekt „Mathe-Profis“ ins Leben gerufen. Darüber hinaus können sich die Ehrenamtlichen über kurzfristige und aktuelle Anliegen untereinander austauschen. Zweimal im Jahr treffen sich die beiden Projekt-Teams zum gemütlichen Beisammensein. Durch diese Unterstützung möchten wir die Bildungschancen für benachteiligte Kinder verbessern, damit auch sie ihr Lern- und Entwicklungspotential besser entfalten können.
Aktuell beteiligte Schulen im Mai 2024 |
• Regenbogenschule Rheinfeld |
• BvS-Gesamtschule Nievenheim |
• Salvatorschule Nievenheim |
• Christoph-Rensing-Schule Horrem |
• Nikolaus-Schule Stürzelberg |
• Schule am Kronenpützchen Straberg |
• Schule Burg Hackenbroich |
• Friedrich-von-Saarwerden-Schule Zons |
• Rachel-Carson-Schule |
Rückblick
Aufgebaut wurde das Projekt von Erich Esser (Foto links), Grundschulrektor im Ruhestand, der die Aktivitäten mit viel Sachverstand und Engagement koordiniert und von 2009 bis ins Jahr 2020 begleitet hat. „Die in unserem Projekt geförderten Kinder sind alle begabt. Doch Sprachkompetenz ist nun einmal die Voraussetzung für eine erfolgreiche Schulkarriere“, erklärt Erich Esser. „Uns Ehrenamtlern macht es große Freude zu sehen, dass die geförderten Kinder ihre Fähigkeiten schnell entwickeln“. Oft hatten sie keine oder nur geringe Sprachkenntnisse, einige waren gerade erst in Deutschland eingetroffen, etwa aus China, Litauen, Rumänien, der Türkei oder dem Iran, aus Syrien, Albanien, Griechenland oder Dänemark.
Der Stiftungsvorsitzende Heinz Pankalla erinnert sich: “Erst richtete sich unser Augenmerk auf begabte Kinder mit Migrationshintergrund. Durch eine hohe ehrenamtliche Beteiligung konnten wir ab Mitte 2010 das Projekt erweitern und kümmern uns jetzt auch um sozial benachteiligte deutsche Kinder. Unser Ziel ist es, diesen Kindern einen optimalen Start für eine weiterführende Schulform zu geben. Sie alle haben die Fähigkeiten dazu, bedürfen aber – oft wegen der mangelnden Deutschkenntnisse – unserer Unterstützung.” Für dieses große Engagement wurde das erfolgreichste Langzeitprojekt der Bürgerstiftung Dormagen 2013 mit dem zweiten Preis des Integrationswettbewerbes des Rhein-Kreises Neuss ausgezeichnet. Neben Stiftungserträgen wurde es von der Sparkasse Neuss sowie den Firmen INEOS und EGN finanziell gefördert. Mit Beginn des Jahres 2021 hat Monika London, Lehrerin an der Regenbogenschule Rheinfeld, die Projektleitung übernommen.
Eine unserer Erfolgsgeschichten
Seit Herbst 2009 mache ich beim Projekt „Fit für Sek.I“ mit und unterstütze einmal pro Woche ein Grundschulkind. Oft benötigen Kinder mit Migrationshintergrund Hilfe, so dass mein Schwerpunkt in all diesen Jahren auf Verbesserung der Deutschkenntnisse lag und auch jetzt noch liegt. Ich erinnere mich gut an meine erste Schülerin Mahdieh, die zu dieser Zeit gerade mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland geflohen war und direkt in die 1. Klasse der Regenbogenschule in Rheinfeld kam – ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Durch sie wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie schwer es für Migranten sein muss, in einem fremden Land Fuß zu fassen und wie wertvoll unsere ehrenamtliche Hilfe ist. Inzwischen habe ich weitere Kinder aus Polen, Guinea und Albanien betreut und alle waren sehr dankbar für die Unterstützung. Dieses Jahr hat Mahdieh ihr Abitur mit einem sehr guten Notendurchschnitt abgelegt und wird demnächst ein Studium beginnen. Ich bin sicher, dass sie auch an der Uni erfolgreich sein wird und unglaublich froh, dass ich ihr die ersten vier Jahre auf ihrem Weg ein wenig erleichtern konnte!
Ursel Franzmann
Für weiterführende Informationen empfehlen wir die Presseartikel in der NGZ:
Ausblick
Kinder sind unsere Zukunft und sie brauchen Perspektiven. Die Grundlagen dafür müssen jetzt geschaffen werden. Deshalb hat die Bürgerstiftung hier einen deutlichen Schwerpunkt gesetzt. Es gibt viel zu tun und die Corona-Pandemie hat zu weiterem Bedarf geführt. Deshalb suchen wir ständig weitere Helferinnen und Helfer. Wenn Sie sich einbringen möchten, dann melden Sie sich bei Monika London oder Peter Olaf Hoffmann über unser Kontaktformular.